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meer*malt

KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM

1.  - 16. Oktober 2025

wARTe Schaukästen
Haltestelle Kärntner Ring- Oper

Kärntner Ring,   1010 Wien

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Ein Sommer in Sansibar

In diesem Sommer war ich einen Monat lang in Sansibar. Es war eine Reise nach Afrika und gleichzeitig ein Retreat, eine Reise zu mir selbst. 

Die Umgebung an der Küste zum Indischen Ozean war dafür perfekt: Palmen, weißer Sand, türkisfarbenes Meer, blauer Himmel, weicher warmer Wind, salzige Luft und Sonne pur.

Jeden Tag konnte ich die Weite und Einsamkeit dieser Strände genießen, bei meinen morgendlichen Yogaübungen und bei langen Spaziergängen in der Abendsonne, immer begleitet von der Bewegung des Wassers, konnte ich wie ein Kind komplett im Moment sein.

Das Meer malt

Der Rhythmus des Meeres hat es Stetes und gleichzeitig auch etwas Veränderndes:

Mit der Flut bringen die Wellen Schätze - Muscheln, Seegras, Fragmente unserer Zivilisation - Verlorenes, Weggeworfenes - der weiße Sand wird zur riesigen Leinwand, auf der das Meer abstrakte Bilder malt. Und bei der nächsten Ebbe löst sich alles wieder auf.  Zurück bleibt der Strand manchmal vollkommen rein und weiß, manchmal durchzogen von ganz neuen Strukturen, Kontrasten, Spuren der Wellen und einem Sammelsurium von Dingen, die dem Sog des Wassers widerstehen konnten.

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Spurensuche

Besondere Fundstücke habe ich aufgehoben und gesammelt. Nur die vielen leuchtenden Farbflecken im Weiß des Sandes, Stofffetzen und Tücher, halb eingegraben, vom Meer hin und her gezerrt, sie konnte ich unmöglich mit bloßen Händen aus dem Sand heben. 

Und wie so oft in Sansibar eröffnete sich mir hier eine Frage:
Wenn so wenig da ist, wird doch jede Ressource genutzt - warum also sind diese Tücher hier?
Die Antwort: Sie liegen absichtlich am Strand, sie haben einen Zweck.

Kokoswolle

Wenn Kokosfrüchte vom Baum fallen oder geschnitten werden, sammeln Frauen ihre grüne, äußere Schale. Anschließend werden am Strand tiefe Gruben im Sand gegraben und mit den Schalen von jeweils mindestens zwanzig Früchten gefüllt. Bunte Tücher und alte Kangas dienen als Abdeckung und markieren gleichzeitig die Stellen, an denen die Kokosnuss-Schalen vergraben sind.Zweimal pro Tag werden sie also in unsicht Arbeit des Meeres vom Salzwasser gewaschen. Ein monatelanger Fermentierungsprozess setzt ein, der sie weich und geschmeidig werden lässt.

Nach einem Jahr holen die Frauen dieses weiche Material wieder aus dem Sand. Sie schlagen die Masse solange mit Stöcken und Lederbändern, bis nur noch die Fasern übrig sind. Diese „Kokos-Wolle“ verarbeiten sie dann zu Seilen, Schnüren und anderen Gebrauchsgegenständen.
Es ist ein in seiner Einfachheit großartiger Dialog zwischen Pflanzen, Meer und menschlicher Hand, eine perfekte Nutzung von Ressourcen.

Fundstücke

Wieviel kann ich loslassen?

Wie wenig Zutun ist notwendig, um an das Wesentliche zu kommen? 

Die Kombination aus scheinbarem und tatsächlichem Zufall, die Weichheit und Widerstandskraft der Stoffe, die pittoreske Beiläufigkeit, mit der sie am Strand liegen haben mich fasziniert.  Leuchtende Farben, Reste von Mustern noch erkennbar, wild und dynamisch drapiert - der starke Kontrast auf dem weißen Sand lässt die Stoffbündel wie abstrakte Kunstwerke wirken. 

Neue Spuren

Ich habe diese von der Kraft des Meeres gemalten Bilder fotografiert.

 

Für die Serie „Meer*malt“ habe ich sie jetzt weiter bearbeitet, die Strukturen der Gebilde digital herausgelöst und in abstrakten Collagen neu zusammengesetzt.

So wiederhole ich den Prozess der Reduktion auf das Wesentliche.

Und meine Spurensuche geht weiter…

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